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Schweinegrippe ist „nur“ eine abgewandelte Form der Grippe.
Als im Jahr 2009 zum ersten Mal die Diagnose Schweinegrippe in Mexiko gestellt wurde, geriet die Bevölkerung schnell in Panik. Experten sprachen von einer baldigen Epidemie, es wurden Impfstoffe gehortet und Virostatika gelagert. Mittlerweile haben Forscher und Mediziner Entwarnung gegeben, die Schweinegrippe ist nichts Anderes, als eine abgewandelte Form der seit Jahren bekannten Influenza. Auslöser der Schweinegrippe ist das Virus H1N1, welches starke Ähnlichkeit mit dem Grippevirus besitzt. Bei einem gesunden Menschen verläuft die Infektion mit der Schweinegrippe fast immer harmlos, der Patient ist nach durchschnittlich einem Monat wieder beschwerdefrei. Zu den Risikogruppen gehören Kinder, Senioren und medizinisches Personal, hier ist die Schutzimpfung dringend angeraten. Während zu Beginn der Schweinegrippe nach einem passenden Impfserum gesucht wurde, wissen Forscher heute, dass die reguläre Grippeimpfung auch vor H1N1 schützt. Eine gesonderte Immunisierung ist somit bei der Schweinegrippe nicht erforderlich.
Schweinegrippe gilt nicht als Zoonose, Übertragung nur von Mensch zu Mensch.
Der Name Schweinegrippe hat viele Menschen anfangs in die Irre geführt, der Konsum von Schweinefleisch ging zurück, da die Angst einer Ansteckung bestand. Diese Befürchtungen sind allerdings haltlos, Schweine gelten nicht als Überträger der Infektion, die Ansteckung ist nur von Mensch zu Mensch per Tröpfcheninfektion möglich. Um das Ansteckungsrisiko möglichst gering zu halten, sollte der Kontakt zu infizierten Menschen vermieden werden. Kranke wiederum sollten Rücksicht auf die Mitmenschen nehmen und beim Verdacht auf Schweinegrippe nur nach vorheriger Absprache mit dem Arzt die Praxis aufsuchen. Personen die in unmittelbarem Kontakt zu erkrankten Menschen stehen, sollten besonders gut auf Hygiene achten und nach Möglichkeit einen Mundschutz tragen. Die Behandlung der Schweinegrippe erfolgt in Quarantäne, bei leichten Verläufen ist keine Aufnahme in ein Krankenhaus notwendig.
Influenza-Medikamente bei Schweinegrippe wirkungslos.
Gegen die reguläre Influenza werden in der Regel Virostatika vom Typ Amantadin gegeben, bei einer Schweinegrippe-Infektion sind diese Medikamente wirkungslos. Als hilfreich haben sich hingegen Neuraminidase-Hemmer erwiesen. Ebenfalls wirkungsvoll bei Schweinegrippe sind Medikamente mit dem Wirkstoff Oseltamivir. Virostatika sind nicht in der Lage, das Virus im Körper zu eliminieren, lediglich die Verbreitung der Viren kann gestoppt werden. Für die Genesung ist die körpereigene Abwehr verantwortlich, bei Senioren und Kindern ist diese meist geschwächt, daher kann es hier zu intensiveren Verläufen der Schweinegrippe kommen. Ein Risiko besteht hinsichtlich des hohen Fiebers, oftmals kombiniert mit Durchfall, da es zu einem massiven Flüssigkeitsverlust kommen kann. Bei schweren Fällen kann daher die Behandlung im Krankenhaus notwendig sein.
Ansteckung bereits vor Ausbruch der Krankheit möglich.
Die Schweinegrippe hat eine durchschnittliche Inkubationszeit von drei Tage. Die betroffene Person kann das Virus allerdings bereits unmittelbar nach der Ansteckung weitergeben. Auf diesem Wege kann sich das Schweinegrippevirus schnell verbreiten und es besteht die Gefahr einer Epidemie. Bereits beim ersten Verdacht auf eine Infektion mit Schweinegrippe sollte der Arzt darüber informiert werden. Ein Erregernachweis liefert Klarheit, ob tatsächlich eine Infektion mit H1N1 vorliegt. Die Erkrankung ist in Deutschland meldepflichtig, beim Gesundheitsamt werden alle, bekannten Infektionsfälle gelistet. Es wird vermutet, dass die Dunkelziffer der erkrankten Personen deutlich höher ist, da die Infektion teilweise mit sehr milder Symptomatik verläuft und Betroffene gar nicht erst zum Arzt gehen.